Freitag, 5. November 2010

"English is so easy to learn"?

Heute wollte ich euch mal in das südafrikanische Englisch einführen!
Allgemein gesagt, gibt es hier verschiedene Akzente, so sprechen die Schwarzen anders als die Colourds und deren Aussprache unterscheidet sich von den afrikaans- bzw. englischsprechenden Weißen. Nach nun ca. 3 Monaten in Südafrika kann ich Akzente ganz gut den Leuten zuordnen, so weiß ich zB meistens, welche Herkunft der Radiosprecher hat.
Auch kann man sagen, dass das südafrikanische Englisch eher dem britischen als dem amerikanischen ähnelt, was wohl noch ein Relikt der Kolonialzeit ist. So wird der letzte Buchstabe im Alphabeth [zed] und nicht [zi] ausgesprochen, Süßigkeiten heißen immer noch "sweets" und nicht "candys" (auch wird der Kofferraum lieber als "boot" als als "trunk" bezeichnet), "tyres" werden bitte nicht mit "i" geschrieben, das Zebra wird eher [zäbra] als [ziibra] gerufen und auch die "u"s werden auf keinen Fall weggelassen in Wörtern wie "colour" oder "favourite"!
So sehr es dem britischen Englisch ähneln mag, gibt es dennoch einige Unterschiede, die sich vor allem in neuen Wortkreationen bzw. untypischen Wortverwendungen ausdrücken.
So war ich, als mir das erste Mal der Weg in die Stadt erklärt wurde etwas verwirrt, als man mir mitteilte, ich solle bitte "at the second robots" links abbiegen. Nein, Südafrika hat noch keine Roboter erfunden, die den Verkehr regeln, sondern es handelt sich vielmehr nur um die guten alten Ampeln. Warum eine Ampel hier als Roboter bezeichnet wird, konnte mir bisher noch keiner beantworten, aber meine Theorie dazu lautet, dass die Menschen Südafrikas, nachdem sie das erste Mal eine Ampel zu Gesicht bekommen haben, so verblüfft waren von der Technik, dass sie es für irgendwelche hypermodernen Maschinen hielten. ;-D
Auch das Wort "Really" wird selten von Südafrikanern verwendet, wenn sie erstaunt sind... Sie benutzen viel häufiger "Is it???"! Was ich etwas seltsam finde, denn selbst wenn man sagt: "I am very surprised!" Kommt als Frage darauf: "Is it??" Obwohl grammatikalisch ja in diesem Fall "Are you??" kommen müsste.
Aber die Grammatik wird hier gerne ignoriert. So wird auch die Aussprache von "the" vor Artikeln nicht verändert, sondern sie bleibt immer gleich.
Eines der Lieblingswörter der Südafrikaner ist jedoch "shame", was zu verschiedenen Anlässen gebraucht wird. "I don't feel good!"----"Shame!", "We just missed the exit!"---"Shame!", "He is a naughty kid!"---"Shame!"... usw.! Also ist eigentlich so ein Ausspruch, wenn man jemand bemitleiden will.
Ein anderes Wort für "things" oder "stuff" ist hier übrigens "goodies"... "Get your goodies, we have to leave soon!"
Des weiteren werden einige Wörter aus den anderen Amtssprachen ins Englische übernommen, so wird das Wort "lekker" aus dem Afrikaans zB sehr gerne für "great" benutzt und anstatt "WOW" ruft hier fast jeder "JOA!" (sehr schnell gesprochen) aus.
Auch werden hier alle Freunde, vor allem unter den Colourds und Blacks als "brothers" (bros) und "sisters" (sis) bezeichnet, bzw. in Afrikaans "broer" und "suster"! Wenn man hingegen von oder mit älteren Bekannten spricht, redet man respektvoll von "auntie" und "oom" (Tante bzw. Onkel) in der Colourd Gemeinschaft! Alle sind also eine große Familie!
Zu guter letzt fällt mir noch eine prima Sache ein!
Hier werden Chips "chips" genannt (nicht crisps wie in England) und Pommes Frites "fries"! Das macht es einfacher für uns Deutsche ;-) Und ist gleichzeitig eine Ausnahme zu der Großbritannienverbundenheit!
In diesem Sinne: "Salut my Broers and Susters!" Ich ess jetzt erstmal 'ne Boerewors! haha

1 Kommentar:

  1. Hey Bro :D
    das ist ja interessant, wobei ich hier im Restaurant auch fries bestell und die Chips aus der Tüte ess. Ich glaub die Briten verstehn das mittlerweile auch, wobei ich zur Hälfte natürlich auch unter amerikanischem Einfluss steh... Naja, cheers mein Freund :)

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