Freitag, 22. Oktober 2010

From Sunrise till Sunset

Mir ist aufgefallen, dass ich euch noch gar nicht meinen Alltag hier in Kapstadt beschrieben habe. Das werde ich nun nachholen ;-)
Mein Wecker klingelt um 7.30 Uhr, falls wir uns in der vorherigen Nacht dazu entschlossen haben wirklich puenktlich zu sein in der Schule. Doch das erste Mal aufgewacht bin ich meistens schon gegen 5 Uhr, wenn unsere 3 Hunde gemeinsam mit den Nachbarshunden im Chor bellen. Meistens geht das nur kurz und deshalb kann ich danach gemuetlich weiterschlafen, doch manchmal kann das auch bis zu 20 Minuten andauern, was das einschlafen hinterher nicht gerade einfacher macht.
Sobald ich mich dann endlich aus dem Bett gequaelt habe, mach ich mich in Richtung Bad auf, wo ich leider viel zu haeufig feststellen muss, dass die Dusche von unserem suedafrikanischen Studenten und Gastbruder Fanele besetzt ist, der mal wieder verschlafen hat! Gut, haette ich auch laenger liegen bleiben koennen... weil nun kommen wir sowieso nicht mehr puenktlich in der Schule an! Aber who cares... wir sind ja in Kapstadt... da wird alles etwas lockerer gesehen natuerlich ;-) (wobei das auch teilweise nur ein uebles Vorurteil sein kann... viele sind alles andere als laessig :-D) Jedenfalls warte ich dann weitere 10 Minuten vor dem Bad bis ich mich endlich im Halbschlaf fertig machen kann fuer die Arbeit. Gegen ca. 7.50 Uhr komme ich dann mit nassen Haaren aus dem Bad und dann ist es auch endlich an der Zeit Paul zu wecken, was ich natuerlich am liebsten mit meinem Megafoehn mache! Waehrend seiner morgendlichen Dusche esse ich noch schnell eine Kleinigkeit, was meistens einer Schuessel Cornflakes entspricht. Um ungefaehr 8.15 Uhr fahren wir dann schliesslich zur Schule. Die Gegend, durch die wir auf dem Weg dorthin fahren muessen, ist schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall geht es in Richtung Osteuropa... ziemlich armselig und auf den Strassen herrscht teilweise ein Durcheinander wie in Indien. Autos parken einfach am Strassenrand, Leute laufen natuerlich einfach ueber die Strasse und Fahrraeder sind auch noch im Getuemmel unterwegs.
Unser Arbeitstag an der Eros School in Bridgetown beginnt dann um 8.30 Uhr. Meistens helfe ich dann dem Psychologen bei der Arbeit, also entweder mache ich etwas Verwaltungsarbeit fuer ihn oder sitze den Gespraechen mit Schuelern oder deren Eltern bei. Danach gehe ich entweder in eine 7. Klasse und lerne gemeinsam mit den Kindern Afrikaans bzw. manchmal muss ich die Schueler auch beaufsichtigen, wenn der Lehrer mal wieder was anderes zu tun hat; oder ich helfe Byron beim Rechnen und Schreiben, weil er an Kinderlaehmung leidet und deshalb auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Um 10 Uhr haben wir alle gemeinsam schliesslich unsere Pause, in der wir unsere Sandwiches im Sandwich-Maker toasten :-D LECKER!!! Eine halbe Stunde spaeter sollen wir dann die Pausenaufsicht machen, was wir meistens mit Ballspielen verbringen. Doch da die Kinder auch oft Probleme machen, haben wir tatsaechlich einiges zu tun. Nach der Pause, um ca. 11 Uhr, fahre ich dann 3x die Woche Fahrrad mit Sibulele und mache danach auch noch ein paar Uebungen mit ihm. Er muss naemlich seine Balance verbessern und Muskeln aufbauen, weil er nicht aufrecht gehen kann. Die restliche Zeit bis zum Schulende (Di und Fr um 13 Uhr, sonst 14.30 Uhr) verbringe ich ganz unterschiedlich. An manchen Tagen gehe ich erneut zum Psychologen, manchmal helfe ich in der Vorschule, gelegentlich gibt es etwas zu reparieren oder erneuern und wenn wirklich gar nichts zu tun ist, gehen wir entweder in den Computerraum oder ich bringe Chris (dem Amerikaner) zur Zeit Deutsch bei, oder ich lerne einfach weiter Afrikaans.
Nach der Schule helfen wir nun seit neustem nachmittags im Schulhostel, nicht taeglich, aber ab und zu (noch nicht festgelegt wie oft). Sprich wir spielen mit den Kindern und helfen manchen beim Essen oder Waschen.
Allgemein muss ich sagen, dass es einige Wochen gedauert hat, bis wir endlich genug zu tun bekommen haben. Aber mittlerweile find ich es echt toll dort zu arbeiten und ich habe auch genug Moeglichkeiten etwas zu machen. Bald koennen wir dann auch endlich mit den groesseren Projekten anfangen, wie der Erneuerung des Spielplatzes und der Renovierung von manchen Raeumen. Also es geht voran!!! :-)
Sobald wir dann daheim sind, was immer zu sehr unterschiedlichen Zeiten ist, steht meistens was anderes an. Oft muessen wir neue Utensilien einkaufen natuerlich. Aber meistens verbringen wir die Zeit mit schoenen Dingen, wie am Strand chillen (und joggen), Freunde in Kapstadt treffen oder Freunde zu uns einladen. Selbstverstaendlich gehe ich auch noch 2-3 Mal pro Woche ins supertolle Fitnessstudio in Claremont ;-)
Abendessen gibt es dann meistens gegen 19 Uhr und wir verbringen auch oft mehr als eine Stunde am Esstisch, vor allem wenn mal wieder irgendjemand, sei es Verwandte oder Freunde, zu Gast ist. Die restliche Abendgestaltung ist sehr entspannend. Entweder chatte ich noch ein wenig mit Freunden oder wir schauen einfach eine schoene DVD. Und ich freu mich auch immer, wenn ich dann gegen 11 Uhr noch ein bisschen zum lesen komme! Denn zwischen 11 und 12 Uhr gehen wir dann meistens schlafen, hoffentlich laenger als bis um 5 Uhr! ;-) Gebt den Hunden ein Schlafmittel!!!

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